Dienstag, 22. September 2015

Königsdisziplin Hochzeitsfotografie

Um gleich von Anfang an Mißverständnisse zu vermeiden: ich bin keine Fotografin und würde mich auch nie als solche bezeichnen. Im Gegenteil: Ich möchte hier nochmal ausdrücklich eine Lanze für professionelle Hochzeitsfotografen brechen. Daß ich in meinem Blog vorwiegend selbst fotografierte Bilder verwende oder private, mit der ausdrücklichen Erlaubnis der Brautpaare, hat in erster Linie etwas mit Bildrechten zu tun. Ich möchte da einfach keinen Streß. Natürlich würde ich - falls mein Blog tatsächlich mal für eine größere Leserschaft interessant wird - auch gern Fotos von richtigen Fotografen präsentieren und diese hier vorstellen. Aber momentan ist das noch meine kleine "one-woman-show". Und da ich auch weder Grafikerin noch Webdesignerin bin, kann es ganz zurecht sein, daß mein Blog einen etwas "selbstgestrickten" Eindruck macht. Aber ich mache ihn mit Liebe, das ist doch das wichtigste wenn es ums heiraten geht, oder?

Es war mehr oder weniger Zufall, daß ich überhaupt zum fotografieren gekommen bin, eigentlich ausgelöst durch die Hochzeit von Anja und Freddy, die rumgefragt hatten, ob jemand Fotos auf der Feier machen würde von den Gästen. Da ich schon lange mein Herz an Hochzeiten und Hochzeitsfotos verloren habe, wollte ich gern behilflich sein. Es hing ja für keinen von uns etwas davon ab, beim Standesamt und für die Portraits war eine professionelle Fotografin gebucht, also alles gut. Ich hatte mir dennoch ein paar Sachen überlegt, die gut zu den beiden als Paar gepaßt hätten. Da die Fotografin (die, retrospektiv betrachtet, auch keine professionelle Hochzeitsfotografin gewesen sein wird, aber dafür auch nicht so viel gekostet hat) mit Ihnen für die Hochzeitsportraits mehr oder weniger Ihr Standartprogramm durchgezogen hat, womit sie nun nicht so happy waren, haben wir halt anschließend auch noch ein paar Bilder gemacht. Technisch sind die natürlich unterirdisch, aber dafür waren sie emotional für die beiden sehr ansprechend und deswegen auch schön.

Wer aber, so wie ich, ständig durch die einschlägigen Weddingblogs und Pinterest surft, der weiß natürlich, wie richtig geile Hochzeitsfotos aussehen können. Und der möchte natürlich auch solche Bilder. Es gibt wirklich unheimlich tolle Hochzeitsfotografen. ich habe bereits einige auf meiner imaginären Wunschliste (für meine Hochzeit wird das zwar nichts mehr, aber vielleicht buche ich mal einen für einen groß gefeierten Hochzeitstag... ). Und eins ist richtig - sie sind nicht billig. Aber ihr Geld wert. Wenn man mal den ganzen Aufwand zusammen und auf Stunden umrechnet, also die Vorgespräche, die Reisezeit, die eigentliche Fotografierzeit am Hochzeitstag, die Nachbereitung mit Aussortieren Hunderter von Fotodateien und Bildbearbeitung, dann wird man vermutlich erstaunt feststellen, daß jeder Klempner mehr verdient... . Und Umsatz ist ja nicht gleich Verdienst. Da halten dann auch noch Finanzamt, Krankenkasse und alle anderen die Hand auf, von Kosten für teures Equipment, das ständig auf den neuesten Stand muß, Fortbildung in Form von Workshops etc. mal ganz zu schweigen. Falls ich noch etwas vergessen habe, dürfen die Fotografen unter Euch meine Aufzählung gern ergänzen.
Wenn man also bereit ist, das Geld auszugeben, dann ist eigentlich nur noch eins wichtig: Man muß den richtigen finden. Und da sollte das Auswahlkriterium bitte nicht sein, daß er 300 Euro weniger kostet als ein anderer oder bei Euch aus der Gegend kommt, sondern einzig und allein seine Fotos und die persönliche Anziehungskraft. Ein seriöser Fotograf wird sich immer zu einem unverbindlichen Kennenlernen bereiterklären und, wenn Ihr Euch für ihn entscheidet, weil die Chemie stimmt, wird es immer auch ein ausführliches Vorgespräch und einen schriftlichen Vertrag geben. Das Vorgespräch ist so wichtig, denn er muß euch ja kennenlernen, verstehen wie Ihr tickt und was ihr Euch von ihm erhofft und erwartet. Nur dann kann er eine wirklich persönliche, auf Euch zugeschnittene Hochzeitsreportage machen. Die nicht nur Euch als Personen, sonder auch als Persönlichkeiten wiederspiegelt.

Er könnte einer der teuersten Posten auf Eurer Budgetliste werden, aber Ihr bekommt dafür etwas, was eigentlich unbezahlbar ist, nämlich die wunderbarsten Erinnerungen der Welt. Und das ist letztlich das, was bleibt, während alles andere an dem Tag ziemlich vergänglich ist. Wenn Euch die Fotos also wichtig sind und Euer Budget es irgendwie hergibt, sucht Euch einen richtig tollen Fotografen, der aus Eurem Hochzeitstag eine zauberhafte Geschichte macht und Bilder kreiert, die Euch die Tränen in die Augen und Gänsehaut über die Arme treibt, so schön.

Wer sich das absolut nicht leisten kann oder will und wem ein Amateur mit einer guten Kamera reicht, der sollte sich zumindestens jemanden suchen, der es mit der nötigen Ernsthaftigkeit und viel Herzblut macht. Dann wird auf jeden Fall auch etwas von der Emotion des Hochzeitstages durchsickern in den Bildern und darauf kommt es doch an. Aber Ihr dürft dann nicht zu viel erwarten. Hier sind gute  Schüsse dann eben auch viel Glückssache , während der Profi genau weiß, was er wann tun muß und Ihr damit sozusagen wirklich eine Garantie für tolle Bilder habt.


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Fotos: copyrigh ANKERWERFER

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